Der Fotograf Axel Küstner, Jahrgang 1956, widmet sich mit Beharrlichkeit dem Blues. 1978 dokumentierte Küstner mit seiner Kleinbildkamera und einem Tonbandgerät zum ersten Mal Bluesmusiker in ihrer ländlichen Umgebung im Süden der USA. Längere Zeit lebte er damals bei Big Joe Williams in Mississippi. Auf seinen Reisen lernte er viele obskure aber exzellente Musiker/innen des Country Blues kennen. Aus diesen Kontakten entstand 1980 für L&R Records, der Plattenfirma der deutschen Konzertimpressarios Horst Lippmann und Fritz Rau, die 14-teilige LP-Serie „Living Country Blues USA“, die er zusammen mit seinem Freund Ziggy Christmann auf einer mehrmonatigen USA-Reise produzierte. Zwischen 1990 und 2005 unternahm Axel Küstner 24 weitere Reisen in den Süden der USA, um die Bluesszene, aber auch andere Aspekte der dortigen Musikkultur, wie z.B. Tex-Mex, Bluegrass, Gospel oder Cajun mit seiner analogen Kleinbildkamera festzuhalten. Obwohl seine Fotos in Ausstellungen gezeigt wurden und international auf LP/CD-Hüllen, in Büchern und Musikpublikationen in Europa, den USA und Japan zu finden sind, ist der wichtigste und größte Teil seiner Sammlung der interessierten Öffentlichkeit bisher nicht zugänglich gemacht worden. Zur Zeit umfaßt sein Bildarchiv ca. 30.000 Schwarz/Weiß- und Coloraufnahmen. Eine beachtliche Anzahl davon hat er dem Lippmann+Rau-Musikarchiv übergeben.